Angst vor einem Social-Media-Auftritt, verbunden mit der Befürchtung, möglicherweise verheerende Fehler im Online-Wahlkampf zu machen, ist ein Phänomen, das uns in unserer täglichen Arbeit mit Politiker*innen immer wieder begegnet.
Gerade im Bürgermeister Wahlkampf auf Social Media ist diese Furcht weit verbreitet.
Dennoch sind wir der festen Überzeugung, dass die Vorteile von Social Media für deinen Wahlkampf in der Stadt deines Herzens überwiegen sollten.
Darum geht es in unserem heutigen Blogbeitrag um fünf Fehler, vor denen Bürgermeister*innen großer Kommunen Angst haben und die für die meisten Bürgermeisterinnen bedeuten, sich gegen einen Social-Media-Auftritt zu entscheiden.
Egal, ob du Bürgermeister*in der SPD, für die grüne Fraktion oder die CDU bist, wenn du dich für eine Stadt mit mehr als dreißig, vierzig oder einhunderttausend Einwohnerinnen zur Wahl stellst, wirst du dich in diesen Punkten sicher wiederfinden.
1 Auf Instagram, Facebook und Co Gesicht zeigen
Erst vor kurzem hatten wir ein Gespräch mit einer Bürgermeisterin aus unserer Region. Sie plante ihren Wahlkampf mit dem Ziel der Wiederwahl und wir haben gemeinsam einige Ideen gesammelt, wie sie ihren Wahlkampf durch Social Media auf das nächste Level heben kann.
Zunächst war sie begeistert, doch einige Tage später rief sie uns zurück und erklärte, dass ein Wahlkampf auf Social Media doch nicht das Richtige für sie sei. Es liege nicht an uns, sondern einfach daran, dass es nicht ihre Art sei, sich so zu präsentieren.
Dies spiegelt perfekt den weitverbreiteten Irrtum wider, dass Social Media nur für Selbstdarsteller*innen geeignet sei.
Zugegebenermaßen sehen wir hier einen klaren Widerspruch. Liegt es nicht in der Natur von Bürgermeister*innen, sich ein Stück weit im Rampenlicht zu bewegen? Es gehört zum Job und zum Wahlkampf, sich gut darzustellen, um die Gunst der Wählerinnen zu gewinnen.
Selbstdarstellung bedeutet nicht zwangsläufig, sich als die „geilste“ Person darzustellen oder nur über überragende Erfolge zu berichten. Natürlich ist das nicht jedermanns Sache. Es geht vielmehr darum, Fakten über dein Amt und deine Arbeit anschaulich zu präsentieren und auf diese Weise einen effektiven Bürgerservice zu leisten.
2 fehlendes Wissen über die Social Media Plattformen
Einen erfolgreichen Online-Wahlkampf auf Social Media kannst du nur umsetzen, wenn du deine Vorurteile gegenüber Social Media ablegst und dir Expertenwissen darüber aneignest, wie du deine politischen Botschaften und deine Arbeit als Bürgermeister*in zielgruppengerecht präsentieren kannst.
Nur so können Wähler*innen, in Zeiten, in denen ausgedruckte Amtsblätter immer seltener gelesen werden, dich kennenlernen und deine Arbeit wertschätzen.
Wenn du dir das notwendige Wissen über die einzelnen Kanäle wie Facebook, Instagram oder TikTok aneignest, wirst du Social Media erfolgreich nutzen und automatisch sicherer in deiner Aktivität in den sozialen Medien werden.
Eine aktuelle Kundin hat uns dies kürzlich in einem Gespräch bestätigt. Sie ist sehr dankbar, dass sie über sechs Monate mit uns in der Akademie zusammenarbeiten konnte, da sie dadurch die notwendige Sicherheit gewonnen hat.
Auch sie hatte zuvor großen Respekt davor, sichtbar zu werden und sich auf Social Media zu zeigen. Nun weiß sie genau, worauf sie bei Instagram Stories, Reels und anderen Formaten achten muss, und ihr Engagement läuft mittlerweile reibungslos.
Möchtest du dir unkompliziert erstes Basiswissen über Social Media und die verschiedenen Plattformen aneignen? Dann lade dir gerne unsere kostenlose Social-Media-PDF-Checkliste herunter.
3 Angst vor Shitstorms
Ein häufig genannter Grund dafür, sich nicht auf Social Media anzumelden oder Angst davor zu haben, sind mögliche Shitstorms.
Das verstehen wir gut. Schließlich ist das Teilen politischer Meinungen besonders anfällig für Shitstorms. Andererseits liegt es in der Natur der Politik, dass nicht alle einer Meinung sind und dies auch kundtun.
Aber wisst ihr was? Das ist okay.
Natürlich neigen Populist*innen dazu, in ihrer Kritik ausfällig zu werden und Aussagen unter der Gürtellinie zu treffen. Doch gerade das sollte kein Grund sein, sich von ihnen den Mund verbieten zu lassen.
Wir empfehlen außerdem, sich einen Plan zurechtzulegen, für den Fall, dass man in einen Shitstorm gerät. Allein das Wissen um deine Handlungsoptionen im Ernstfall kann viele Ängste nehmen.
Denn Wissen ist Macht.
Halte dir auch immer vor Augen, dass du in politischen Themen oft einen Expertenstatus hast. Schließlich arbeitest du mit Expert*innen zusammen. Dies gibt dir die notwendige Sicherheit, um deine Angst vor einem Shitstorm auf Social Media abzubauen und eine gute Basis, um lösungsorientiert zu reagieren.
4 Das Vermeiden der neuen Plattform TikTok
TikTok und seine steigende Beliebtheit in der Bevölkerung sind tatsächlich ein großer Punkt, der viele Bürgermeister*innen davon abhält, auf der Plattform aktiv zu werden.
Das liegt unter anderem am anderen Algorithmus der Plattform, aber vor allem daran, dass auf TikTok fast ausschließlich Videocontent geteilt wird.
Jedoch sehen wir hier ein großes Versäumnis in der politischen Kommunikation. Bereits 25 Prozent der deutschen Bevölkerung sind auf TikTok aktiv, und besonders bei jüngeren Menschen erfreut sich die Plattform immer größerer Beliebtheit.
Das bedeutet: Wenn du die Jugend erreichen, deren Sorgen, Ängste und Nöte wahrnehmen und ihnen eine Antwort geben möchtest, musst du auf TikTok aktiv sein.
Besonders wichtig zu wissen ist, dass TikTok aufgrund seiner „For You“-Seite ein besonders hohes Viralitätspotenzial hat. Nutzer*innen sehen dort bevorzugt Videos, die ihren Interessen entsprechen, während der Fokus weniger auf abonnierten Accounts liegt.
Gerade regionale Themen werden aufgrund dieser Ausrichtung des Algorithmus auch gezielt an Menschen aus deiner Region ausgespielt.
5 kein Nutzung des Potenzials von Social Media in der Mitarbeitergewinnung
Ein letzter, etwas speziellerer Fehler, den Bürgermeister*innen oft machen und nicht auf der Agenda haben, ist, dass Social Media für Kommunen mit vielen zu besetzenden Stellen von großem Wert sein kann.
Als Bürgermeister*in einer Gemeinde ist es oft auch deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass systemrelevante Stellen in deinem Ort—wie in Kindergärten, Freibädern oder auf dem Amt—besetzt sind.
Dabei verbrauchen herkömmliche Mittel wie Zeitungsannoncen oder Jobportale einen Großteil deiner finanziellen Ressourcen. Diese Methoden erreichen jedoch nur den Teil der Bevölkerung, der aktiv auf Jobsuche ist, und nicht den passiven Bewerber*innen-Markt. Letztere sind Menschen, die zwar unzufrieden mit ihrem aktuellen Job sind, aber noch keine Motivation gefunden haben, sich nach etwas Neuem umzusehen.
Durch Social Media könntest du diese passiven Bewerber*innen erreichen. Während ihres Feierabends könnten sie beim Scrollen durch ihre Feeds auf deine Stellenanzeige stoßen und sich in nur zwei Minuten über ein kleines Online-Formular bei dir bewerben.
Beginne also unbedingt, dich mit dem Potenzial von Mitarbeitergewinnung über Social Media auseinanderzusetzen.
Und wenn du nicht alleine starten möchtest, kannst du dich gerne für unser kostenloses Strategiegespräch anmelden. Wir melden uns in wenigen Tagen bei dir, und dann besprechen wir gemeinsam, wie und ob wir dir weiterhelfen können.