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Mehr InformationenDie AfD macht es leider seit Jahren vor. Besonders in den neuen Bundesländern übertrifft sie zu jeder Wahl, beispielsweise bei der letzten Bundestagswahl, ihre bisherigen Ergebnisse. Währenddessen verzeichnen die alten Parteien in Deutschland immer öfter negative Rekorde bei ihren Wahlergebnissen.
Wir haben den Online-Wahlkampf der AfD auf Social Media intensiv beobachtet. Dabei sind uns drei zentrale Elemente aufgefallen, mit denen es der AfD gelingt, Wählerinnen und Wähler digital für sich zu gewinnen. Gerade im Hinblick auf die nächste Bundestagswahl sollten Parteien und ihre Politikerinnen und Politiker diese Strategien kennen und eigene Antworten darauf entwickeln.
Denn klar ist: Diese drei Elemente beziehen sich direkt auf Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok. Während die AfD hier längst eine feste digitale Präsenz aufgebaut hat, haben andere Parteien noch deutlichen Nachholbedarf, sodass sie spätestens im Bundestagswahlkampf 2029 mindestens gleich aufgestellt sind und die populistischen Kräfte an den politischen Rändern zumindest nicht mehr konkurrenzlos ihre Agenden teilen können.

1 Wähler durch Persönlichkeit gewinnen
Wir haben es bei der Europawahl festgestellt: Wenn du wirklich Wählerinnen und Wähler im Online-Wahlkampf gewinnen willst, musst du dein Gesicht zeigen. Und ja, das ist absolut notwendig. Der Wahlkampf ist in den letzten Jahren wesentlich persönlicher geworden. Es gibt keine Alternative. Halte dir immer vor Augen: Es gibt Menschen, die dich wählen, weil du bei einer bestimmten Partei wie SPD, CDU oder Grünen bist. Aber es gibt auch sehr viele Menschen, die dich unabhängig von deiner Partei wählen würden, einfach nur, weil du ihnen sympathisch bist.
Genau aus diesem Grund musst du den Leuten Anknüpfungspunkte bieten, damit sie mit dir in Beziehung treten können. In der politischen Kommunikation nennt man das parasoziale Interaktion. Das bedeutet, dass man das Gefühl hat, eine Person zu kennen, ohne sie jemals wirklich getroffen zu haben.
Ein Beispiel dafür ist ein junges Mädchen aus Baden-Württemberg, das glaubt, Tokio Hotel zu kennen, weil sie die Jungs aus Sachsen-Anhalt seit Jahren über soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram verfolgt und diese dort bewusst immer wieder Einblicke in ihre Persönlichkeit geben.
Du als Politikerin oder Politiker kannst dir das zum Vorbild nehmen. Zeige deinen Arbeitsalltag, deine Hobbys oder gib Einblicke in deine Wochenendaktivitäten. So schaffst du es, zu den Wählerinnen und Wählern eine echte Beziehung aufzubauen, weil du Identifizierungspunkte schaffst. Wenn du es dann noch schaffst, von diesen Inhalten aus eine Brücke zu politischen Themen zu schlagen, kann das für deinen digitalen Wahlkampf wirklich wertvoll sein.
Gerade im Vergleich zu Politikerinnen und Politikern, die lediglich von Plakaten lächeln, hast du mit dieser Beziehung zu deinen Wählerinnen und Wählern einige Vorteile.
In unserer Politik-Akademie haben wir kürzlich eine Challenge durchgeführt, bei der alle Teilnehmenden einen Post erstellen sollten, in dem sie sich klassisch vorstellen. Sie sollten zusammenfassen, wer sie auf politischer Ebene sind, und sich dabei sowohl inhaltlich politisch als auch persönlich präsentieren.
Für unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben wir in diesem Zusammenhang auch Grafikvorlagen mit unserem Lieblingsdesign-Tool Canva entworfen. Die Politikerinnen und Politiker mussten bei den Vorlagen nur noch eigene Bilder und Texte einfügen, und schon war ein wirklich mehrwertbietender Post für Facebook, Instagram und andere Plattformen fertig.
In diesem Blogbeitrag findest du noch mehr Tipps über Tools, die wir gerne nutzen.
Möchtest du auch Teil unserer Politik-Akademie werden? Dann klicke jetzt auf diesen Link und melde dich für eines unserer 60-minütigen kostenlosen Strategiegespräche an. Gemeinsam werfen wir einen Blick auf deinen aktuellen Status auf Social Media und erarbeiten die nächsten sinnvollen Schritte, um deine Reichweite und Bekanntheit in deinem Wahlkreis zu steigern.

Im Rahmen der Challenge sind die Posts wirklich eingeschlagen wie eine Bombe. Einige erreichten 500 Likes und mehr. So hat beispielsweise ein Teilnehmer, der auch Offizier bei der Bundeswehr ist, in Uniform ein Reel über Mut hochgeladen. Dadurch konnten die Zuschauer wirklich neue Einblicke in seine Gedankenwelt gewinnen: wie er als Mensch ist und woher seine politischen Einstellungen kommen.
Stell dir mal vor, dass nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre. Bist du sicher, dass die Wählerinnen und Wähler dich gut genug kennen, um dir zu vertrauen, dass du ihre politischen Interessen vertreten kannst?
2 Bedürfnisse deiner Wähler vor Ort kennen
Die Ansprache der Zielgruppe und das Eingehen auf Sorgen, Wünsche und Probleme ist auch etwas, was die AfD bei ihren Inhalten wirklich konsequent umsetzt und damit auch Erfolge erzielt. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Natürlich interessieren sich Wählerinnen und Wähler nur für Social-Media-Accounts, die Inhalte posten, für die sie sich begeistern können. Parteien im demokratischen Milieu haben hier noch Ausbaubedarf, um den Wählerinnen und Wählern wirklich zu zeigen, dass sie den Wahlkampf und ihre Politik für sie machen, weil sie sie in ihren aktuellen Lebensumständen sehen und diese verbessern wollen.
In der Praxis bedeutet das, dass du die Ängste, Sorgen, Fragen und Bedürfnisse der Menschen in deinem Wahlkreis kennen und in deinen Inhalten ansprechen musst. Nur so kannst du möglichst viele Wählerinnen und Wähler für dich gewinnen.
Versuche einmal, aus der Perspektive deiner Wählerinnen und Wähler zu überlegen, wie sie deine Inhalte und Texte nachvollziehen können, ohne Expertinnen und Experten auf diesen Themengebieten zu sein. Formuliere deine Texte dann entsprechend.
Ihr seht also: Wenn ihr eure Zielgruppe kennt und klar definiert, könnt ihr auf Social Media viel gezielter auftreten. Ansonsten wackelt das ganze System, und eure aufwendig erstellten Inhalte werden am Ende keine Pluspunkte bringen.
Das kannst du machen, wenn du das Gefühl hast, deine Wählerinnen und Wähler nicht mehr zu erreichen.
3 Kante vor allem gegen die AfD zeigen
Viele Politikerinnen und Politiker in Deutschland wollen im Wahlkampf „Everybody’s Darling“ sein. Sie vermeiden klare Aussagen und hoffen, es allen recht machen zu können. Doch diese Strategie schwächt ihre Wirkung.
Gerade junge Wählerinnen und Wähler bemängeln häufig, dass sie gar nicht genau wissen, wofür die SPD, die Grünen oder auch die CDU eigentlich stehen. Alles verschwimmt im medialen Einheitsbrei.
Die AfD hingegen setzt im Online-Wahlkampf stark auf klare Botschaften, persönliche Meinungen und deutliche Abgrenzung. Genau das verschafft ihr Anknüpfungspunkte zu potenziellen Wählerinnen und Wählern. Und der Lohn dafür sind nicht nur mehr Wähler, sondern oft eine sehr aktive Community, die aus Zustimmung Beiträge teilt und sich die Zeit nimmt zu kommentieren, weil sie das Gefühl haben, ihre Meinung interessiert.
Demokratische Parteien dürfen dieses Feld nicht kampflos überlassen. Sie brauchen mehr Mut, eigene Positionen klar zu formulieren – auch wenn sie polarisieren. Denn politische Inhalte, die sichtbar Haltung zeigen, erzeugen Reichweite und Vertrauen.
Der Online-Wahlkampf entscheidet, wie Parteien bei der Bundestagswahl wahrgenommen werden. Wer es schafft, Persönlichkeit zu zeigen, die Zielgruppe vor Ort zu verstehen und klare Kante gegen die AfD zu zeigen, hat im digitalen Wahlkampf deutliche Vorteile.
Hier erfährst du weitere Details darüber, warum der Populismus auf Social Media so stark ist.
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