Von Wahlkampf zu Wahlkampf wächst die Bedeutung von Social Media. Viele junge Wähler und Wählerinnen bevorzugen Instagram, TikTok und Co. als Informationsquellen, um sich über Parteien und Kandidaten und Kandidatinnen zu informieren.
Dementsprechend wird es für Politiker und Politikerinnen immer wichtiger, Wähler und Wählerinnen direkt über die sozialen Plattformen anzusprechen. Viele junge Kandidaten und Kandidatinnen sind bereits voll im Business, wenn es um den Online-Stimmenkampf geht.
Aber auch für dich ist alles möglich. Im Folgenden zeigen wir dir, wie du deinen Wahlkampf im Netz planen und umsetzen kannst.
Kenne deine Zielgruppe:
Bei Wahlkämpfen geht es für Politiker und Politikerinnen darum, eigene Anhänger und Anhängerinnen zu mobilisieren sowie parteipolitisch ungebundene Wähler und Wählerinnen zu Unterstützern und Unterstützerinnen zu machen. Bei einer Kampagne auf Social Media ist das nicht anders.
Umso wichtiger ist es in Zeiten, in denen die Parteibindung sinkt, deine Zielgruppen genau zu kennen. Überlege dir, wo deine Wählerinnen und Wähler leben und in welchem Alter sie sind. In welchen Lebensumständen leben sie und welche Hobbys könnten sie haben. Umso genauer deine Beschreibung, desto besser kannst du sie ansprechen.
Passende Social Media Kanäle
Instagram, Facebook, LinkedIn und Co. haben verschiedene Zielgruppen, Stärken und Schwächen. Hier eine kurze Unterscheidung zwischen den einzelnen Netzwerken:
Facebook:
Auf Facebook sind 73 Prozent der Nutzer und Nutzerinnen über 30 Jahre alt. Auf der größten sozialen Plattform solltest du also deine Themen verbreiten, wenn du vor allem ältere Menschen ansprechen möchtest.
Ein wichtiger Aspekt dieses Netzwerks sind die sogenannten Facebook Gruppen. Hier finden sich oft ortsbezogene Personen zusammen, um sich über bestimmte lokale Themen auszutauschen. Solche lokalen Gruppen kannst du je nach Wahlkreis sehr gut nutzen, um mit den Personen vor Ort ins Gespräch zu kommen.
Instagram:
Die Plattform hat monatlich 21 Millionen aktive Nutzer und Nutzerinnen und ist gerade bei jüngeren und mittleren Zielgruppen beliebt.
Dort ist für Politiker und Politikerinnen sowie Parteien beispielsweise die Story-Funktion relevant.
Die kleinen, für 24 Stunden verfügbaren Bilder und Videos eignen sich für deine Wahlkampfstrategie, wenn du deinen Unterstützern und Unterstützerinnen Einblicke in deinen Wahlkampf-Alltag geben möchtest.
TikTok:
War TikTok vor ein paar Jahren nur als „Tanz-Plattform“ bekannt, wird sie zunehmende auch zu einem Ort der politischen Meinungsbildung. Gerade Erstwähler und Erstwählerinnen nutzen TikTok, um sich zu informieren.
Für die Wähler und Wählerinnen aus der Generation Z besticht TikTok mit einer Art Anti-Ästhetik und weniger gestellten Videos. Plumpe Partei-Videos und Wahlsprüche sind hier fehl am Platz. Es geht vor allem darum, in kurzen und unterhaltsamen Clips authentisch und persönlich die Parteiziele zu vermitteln.
LinkedIn:
Möchtest du im Wahlkampf vor allem auf qualitativ hochwertigen Austausch setzen, bist du bei LinkedIn am besten aufgehoben.
In diesem beruflichen Netzwerk stehen die Analyse von aktuellen Problemstellungen und deren Lösungsansätze , beispielsweise in der Wirtschaft oder auf dem Personalmarkt im Vordergrund.
Planung und Umsetzung von Inhalten:
Wie bei Offline-Kampagnen solltest du als Politiker oder Politikerin auch Online die Grundüberzeugungen deiner Partei und ihre Wertebasis vermitteln. Des Weiteren bietet sich an, die dominanten Themen im Wahlkampf sowie Themen, in denen du kompetenter als andere Parteien bist, aufzugreifen.
Häufig gibt es auch Einzelthemen, die deine Wähler und Wählerinnen unmittelbar betreffen oder Stimmungen vor der Wahl, die es aufzugreifen gilt.
Kommunikation deiner Themen-Schwerpunkte
Wähle drei bis fünf deiner wichtigsten Themen aus, auf die du Aufmerksamkeit lenken möchtest. Je glaubwürdiger und kompetenter du die Themen im Netz vertreten kannst, desto wahrscheinlicher wird dein Wahlerfolg. Wo bist du kompetenter als Kandidaten und Kandidatinnen anderer Parteien?
Reduziere deine Kommunikation auf Kernbotschaften, die du in deiner Netz-Kampagne in Bildern und Videos permanent wiederholst.
In diesem Zusammenhang kannst du auch Forderungen und Ziele von dir und deiner Partei vorstellen. Meckere aber nicht nur, sondern präsentiere auch Lösungen. Studien haben gezeigt, wie wichtig das ist.
Gerade die sozialen Netzwerke sind hervorragende Instrumente, um deine Botschaften im Netz zu visualisieren und in bildhafter Sprache darzustellen. Bilder und Videos emotionalisieren deine Wähler und Wählerinnen und sorgen für Aufmerksamkeit.
Wahlkampf mit Persönlichkeit
Verbinde die Themen von deiner Partei mit dir als Spitzenkandidat oder Spitzenkandidatinnen. Verleihe so deiner Partei und deiner politischen Kampagne Gesicht und Stimme. Das hat eine große Bedeutung für deine Wähler und Wählerinnen, um dich als Spitzenkandidaten einschätzen zu können.
Veröffentliche in deinem Online Wahlkampf beispielsweise einen Beitrag mit deinen persönlichen Bezugspunkten und Geschichten bezüglich deiner Themen.
Zeige in deiner Kampagne deine Hobbys und Interessen. Sie schaffen Identifikationspotenziale für Menschen, die dich und deine Politik wählen möchten. Das erhöht deine Chancen auf einen Wahlerfolg.
Ausschnitte aus deinem Arbeitsalltag geben ebenfalls authentische Einblicke in deine Persönlichkeit. Instagram Storys eigenen sich dafür beispielsweise sehr gut. Die kurzen kleinen Videosequenzen kannst du ohne großen Zeitaufwand in deinem Alltag aufnehmen und veröffentlichen.
Dich beschäftigt eine Unterhaltung oder eine Begebenheit im Arbeitsalltag? Du versuchst daraus zu lernen oder die Inhalte auf eine höhere Ebene zu heben? Veröffentliche deine Gedanken doch in einem Beitrag bei LinkedIn.
Agenda-Surfing
Agenda Surfing heißt Themen, die bereits in der Öffentlichkeit diskutiert werden, für sich zu nutzen. Häufig kannst du die Themen-Sets in der öffentlichen Diskussion nicht beeinflussen. Nutze sie stattdessen zu deinem eigenen Vorteil.
Teile mit fundierten Argumenten deine Meinung zu aktuellen Geschehnissen, die die Menschen während des Wahlkampfes bewegen .
Du brauchst noch mehr Inspiration? Nutze doch unseren kostenlosen PDF-Guide zu Social Media im Wahlkampf.
Mit Testimonials zum Wahlerfolg
Lass dich in deinen Online Wahlkampf von jungen Sympathisantinnen und Sympathisanten unterstützen. Gerade wenn sie eine größere Followeranzahl auf den Plattformen haben als du, können sie für dich neue Zielgruppen erreichen und für verschiedene Parteien werben.
Gerade Influencer genießen häufig ein hohes Vertrauen von ihren Anhängern. Sie können als Fürsprecher für deine Inhalte große Wirkungen auf deine potenziellen Unterstützer und Unterstützerinnen haben.
Menschen folgen eher Entscheidungen von anderen Menschen mit echten Erfahrungen als den Empfehlungen von Parteien sowie Politikern und Politikerinnen.
Baue dir also ein Netz aus verschiedenen Partei- und Politikfremden Unterstützern auf.
Werbung in sozialen Medien
Bezahlte Ads erhöhen deine Chancen, deine Wähler und Wählerinnen im Netz zu erreichen. Schon mit einem geringen Budget ist Werbung in den sozialen Medien für Parteien möglich.
Die Grundlage dieser Strategie ist das sogenannte Microtargeting. Dabei kategorisiert der Facebook-Algorithmus Merkmale wie Alter, Geschlecht und Interessen seiner Nutzerinnen und Nutzer, um die Wahlwerbung von Parteien mit möglichst großem Effekt zu platzieren.
Mithilfe einer solchen datengetriebenen Wahlkampfstrategie lassen sich Ressourcen im Wahlkampf zielgerichtet einsetzen.
Wichtig: Wer Social Media Werbung schalten möchte, der sollte sich rechtzeitig vor der heißen Wahlkampf-Phase mit dem Thema beschäftigen.
Denn für Parteien und Politiker gelten auf den Plattformen spezielle Richtlinien.
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