Die meisten Krankenhäuser, Praxen sowie Pflegeeinrichtungen sind komplett ausgelastet. Es mangelt weder an Patienten noch an Aufgaben für die Mitarbeitenden. Doch genau diese Überlastung macht sie als Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen häufig unattraktiv.
Das Ergebnis: Der Fachkräftemangel setzt allen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern im Gesundheitswesen zu. Für die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen ist es schwer, geeignete neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu finden.
Im Recruiting im Gesundheitswesen zeigt sich immer mehr, dass es nicht ausreicht, als Krankenhaus oder Praxis einen guten Ruf zu haben. Nein, du musst dich deinem aktuellen und zukünftigen Personal außerdem als attraktiver Arbeitgeber oder Arbeitgeberin präsentieren.
In diesem Artikel unseres Blogs stellen wir dir in 5 Tipps vor, wie du mit Employer Branding, Social Recruiting und anderen Maßnahmen besonders junge Menschen ansprechen kannst.
1. Social Recruiting im Gesundheitswesen
Facebook, Instagram und Co leben von Inszenierung. Nicht nur Privatpersonen, nein, auch Unternehmen präsentieren sich und ihre Arbeit.
Auch im Gesundheitswesen und in der Pflege sind die sozialen Medien eine effektive und rentable Methode, um schnell mit potenziellen jungen Kandidatinnen und Kandidaten in Kontakt zu treten. Unternehmen können mit ihren künftigen Fachkräften in Kontakt treten, sich mit ihnen austauschen und letztendlich das Gefühl einer Community aufbauen.
Und die Community, die durch gezielte Ansprache entsteht, ermöglicht den Aufbau einer Beziehung zu künftigen Mitarbeitenden, noch bevor sie überhaupt darüber nachdenken, sich bei dir zu bewerben.
Erreiche so passive potenzielle KandidatInnen, die aktuell (noch) gar keine Stelle suchen. Indem du als Arbeitgeber potenzielle neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter passiv über Instagram und Co. ansprichst, nutzt du die Chance, genau in dem Moment sichtbar zu sein, wenn sich jemand nach einem langen Arbeitstag über seine aktuelle Stelle aufregt.
Im Vergleich zu klassischen Jobportalen ist Social Media außerdem extrem günstig und kosteneffizient für die Gewinnung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Das Stichwort heißt Microtargeting.
Analysiere dafür einfach deine Zielgruppe und die potenziellen Interessen deiner künftigen Fachkräfte. Wie alt sind sie? Welche Regionen in Deutschland sind relevant? Welche Hobbys haben sie? Lasse deine Stellenanzeigen genau nach diesen Parametern an die UserInnen der entsprechenden Social Media Plattform ausspielen.
Mit dieser Methode erzielst du nicht nur große Reichweiten, zum anderen vermeidest du auch Streuverluste.
Viele Plattformen ermöglichen außerdem die Messung des Erfolgs und das Erreichen deiner Ziele durch verschiedene KPIs (Key Performance Indicators) und Kennzahlen.
Doch Vorsicht: Kommentarlos die Links zu Stellenanzeigen zu posten, wird keine Resonanz hervorrufen. O-Töne von Mitarbeitern oder Posts, mit denen Sie sich öffentlich für das Image der Pflege einsetzen, erregen eher Aufmerksamkeit.
Du brauchst konkrete Posting-Ideen und noch mehr Anregung für die Mitarbeitergewinnung über Social Media? Dann lade dir jetzt unsere neue PDF-Checkliste herunter.
2.Authentische Einblicke in den Arbeitsalltag mit Content Marketing
Wie bereits im vorangegangenen Kapitel angesprochen, entscheiden sich die Besten auf dem Arbeitsmarkt nur für attraktive Arbeitgeber, die sich um ihre Mitarbeitenden bemühen.
Mit einfallslosen Layouts, abgedroschenen Floskeln, emotionslosem Wording und unpersönlichen Stockfotos ist die Chance darauf eher gering.
Nein, Bewerbende wünschen sich authentische Einblicke in deinen Alltag als Arbeitgeber oder Arbeitgeberin. Schaffe so Transparenz und vermittle Persönlichkeit. Zeige dich als Krankenhaus oder Pflegeeinrichtung nahbar im Recruiting.
Besonders authentisch wird dein Content, wenn du dir Fürsprecher in den eigenen Reihen suchst.
Im ersten Schritt können sie dir dabei helfen, deine Unternehmenswerte zu erfassen, um sie für deine Arbeitgebermarke zu etablieren. Sind deine Fachkräfte zufrieden? Wie empfinden sie die Arbeit in deiner Praxis? Was macht für sie die Arbeit in deiner Klinik aus? Was würden sie sich von dir als Arbeitgeber oder Arbeitgeberin außerdem wünschen?
Des Weiteren kannst du sie auch als Testimonials für authentische Inhalte auf deinen Social Media Netzwerken einsetzen. Sie haben Insiderwissen, das für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unfassbar wertvoll ist. Schließlich vertrauen wir zwischen der massenhaften und allgegenwärtigen Werbung am ehesten der Meinung anderer Menschen.
3. Nutze Videos im Recruiting
Ja, die Produktion von Video-Inhalten ist sehr aufwendig. Dennoch bieten Videos dir die einzigartige Möglichkeit, deinen künftigen Mitarbeitenden sämtliche Eindrücke authentisch zu vermitteln.
Mit keinem anderen Format kannst du so authentisch dein Team vorstellen, deinen Arbeitsalltag zeigen und die Philosophie von dir als moderner und attraktiver Arbeitgeber oder Arbeitgeberin vorstellen.
Gerade Pflegekräfte oder ArzthelferInnen wissen sehr genau, dass der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ihnen erlaubt, bei der Auswahl ihrer neuen Stellen auf die kleinsten Details zu achten. So verzichten sie beispielsweise darauf, ewig lange Texte über die Klinik auf deiner Webseite zu lesen, wenn sie bei anderen Arbeitgeberinnen einfach und angenehm ein kurzes Video ansehen können.
Drehe am besten ein längeres Video oder mehrere Clips auf einmal. Schließlich kannst du sie später auf sämtlichen Social Media Kanälen verwenden. Vor allem bei der Videoplattform TikTok oder auch auf Instagram verspricht Video-Content die größten Reichweiten.
In diesem Blogartikel zeigen wir dir, wie du Reels erstellen kannst.
Sieh dir dazu beispielsweise die Reichweiten der TikTok Videos des Klinikums Dortmund an:
4.Employer Branding im Gesundheitswesen
Potenzielle Arbeitgeber, die bereits für ihren guten Ruf bekannt sind, haben es wesentlich leichter, neue Mitarbeitende einzustellen. Dieser gute Ruf ist selten ein Zufallsprodukt.
Nein, sie zeichnen sich häufig vor allem durch ihre guten Arbeitsbedingungen aus. Punkte mit konkreten Vorteilen und verzichte auf die typischen Floskeln, in denen sich viele Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen verlieren.
Kenne die Vorlieben deiner Zielgruppe genau, begegne ihr mit den richtigen Benefits und verschaffe dir so einen Vorteil gegenüber deinen MitbewerberInnen.
Zeige beispielsweise, dass Vereinbarkeit von Familie und Job für dich Standard ist. Weitere Benefits könnten beispielsweise übertarifliches Gehalt, eine 4-Tage-Woche oder zusätzliche Urlaubstage (mehr als 30 Tage Jahresurlaub) sein.
Die besten Benefits helfen dir allerdings nicht weiter, wenn sie nicht nachhaltig nach außen präsentiert werden, beispielsweise auf Social Media.
Vergiss dabei nicht deine aktuellen Fachkräfte. Denn zufriedene Mitarbeitende sind die beste Werbung. Unzufriedene Mitarbeitende dagegen können deinem Ruf als ArbeitgeberIn schaden.
Setze beispielsweise Prämien für Mitarbeiterempfehlungen aus. Nicht selten werden Pflegekräfte durch Mundpropaganda auf ihren nächsten Job aufmerksam.
Bitte deine Angestellten außerdem, deine Praxis oder dein Krankenhaus auf Plattformen wie dem Google Unternehmensprofil, Facebook oder kununu zu bewerten.
5. Optimiere deinen Bewerbungsprozess
Ein unnötig langer und komplizierter Bewerbungsprozess kann jede noch so geeignete Pflegekraft im Handumdrehen vergraulen. Viele Krankenhäuser und Praxen begehen den Fehler, allerhand von den Bewerberinnen und Bewerbern zu fordern, aber dem nichts entgegenzusetzen.
Versetze dich einmal in die Lage deiner Bewerbenden. Weißt du noch, wie viel Zeit und Aufwand eine klassische Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen kostet? Baut das nicht gerade für passive potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten eine unnötige Hürde auf? Brauchst du diese aufwendigen Bewerbungsunterlagen zwingend?
Gestalte den ersten Schritt stattdessen so einfach wie möglich und entwerfe ein unkompliziertes, mobiles Bewerbungsformular mit den wichtigsten Fragen.
Lasse deine neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem Klick ihren Lebenslauf hochladen oder dir einen Link ihres LinkedIn- oder Xing-Profils senden.
So sieht beispielsweise das Bewerbungsformular unseres Kunden Link Garten- und Landschaftsbau aus. Das Bewerbungsformular lässt sich leicht für das Gesundheitswesen adaptieren.
Zum anderen solltest du auf eingehende Bewerbungen möglichst schnell reagieren: Gerade Pflegende orientieren sich sonst schnell woanders hin, denn sie wissen, dass sie begehrt sind.
Halte Bewerbungsgespräche persönlich und kommuniziere mit Kandidatinnen und Kandidaten auf Augenhöhe. Wertschätzung ist für ihre Wahl des künftigen Arbeitgebers oder ihrer künftigen Arbeitgeberin das A und O.
Verzichte außerdem auf eine standardisierte Absage, sondern bleibe stattdessen mit einer persönlichen Antwort positiv in Erinnerung. Nicht selten ist die Auswahl zwischen zwei Bewerbenden knapp, und vielleicht klappt es so beim nächsten Ausschreibungsverfahren.
Weiterführende Informationen und Anregungen für deinen Social Media Start als attraktiver Arbeitgeber oder Arbeitgeberin erhältst du in unserer brandneuen PDF-Checkliste zur Mitarbeitergewinnung auf Social Media.